
Speisepilze sicher erkennen
Wer neu in die Welt der Pilze eintaucht, sollte mit wenigen Arten starten – etwa mit den Röhrlingen, zu denen bekannte Speisepilze wie Steinpilz und Marone gehören. Achte stets auf Farbe, Form, Geruch und Beschaffenheit von Hut, Stiel und eventuellen Lamellen oder Röhren. Auch die genaue Betrachtung des Lebensraums, in dem der Pilz wächst (z.B. Baumart, Bodenbeschaffenheit), kann hilfreich sein.
Nachfolgend findest du erste Tipps zum sicheren Bestimmen und hilfreiche Buch-Empfehlungen von KOSMOS Naturführern, die dir unterwegs helfen Pilze sicher zu bestimmen.
Pilze – mehr als nur lecker!
Pilze sind nicht nur kulinarisch spannend. Sie:
- regenerieren Ökosysteme
- bilden medizinisch relevante Wirkstoffe
- liefern nachhaltige Materialien
- eröffnen kulturelle & spirituelle Perspektiven
Eine faszinierende Einführung in die Welt der Pilze bietet unser Buch "Planet der Pilze" von Jesper Nyström. Es zeigt, wie Pilze Ernten vernichten und Ameisen in Zombies verwandeln. Aber es blickt auch in die Zukunft, wo wir Pilze als Rohstoffe für Nahrung, Medikamente, Bau- und Treibstoffe nutzen können.
Unterschiedliche Arten von Pilzen findet man in unterschiedlichen Lebensräumen. In einem Nadelwald im Mittelgebirge finden sich andere Pilze als zum Beispiel auf einer mageren Weide. Sich ein bißchen mit diesen Biotopen auszukennen, lohnt sich – nicht nur wegen des Erfolgs bei der Suche nach Speisepilzen, sondern auch, um Arten unterscheiden zu können. Denn manchmal bevorzugen zweierlei Pilzarten, die sehr ähnlich aussehen doch sehr unterschiedliche Lebensbedingungen.
Das ist besonders wichtig um ungiftige von giftigen Arten zu unterscheiden. Schließlich möchte man natürlich leckere Speisepilze im Korb haben und nicht versehentlich ungenießbare oder sogar giftige Arten mitnehmen. In unserem Ratgeber "Essbare Pilze und ihre giftigen Doppelgänger" von Hans E. Laux, und Andreas Gminder kannst du dazu viele hilfreiche Tipps und Informationen finden.
Grundsätzlich kann man überall Speisepilze finden – sogar in der Stadt, auf Friedhöfen oder in Parks. Manche Arten scheinen sogar Straßenränder zu bevorzugen.
Wo findet man die besten Pilze?
Pilze wachsen in vielen Lebensräumen – von Laub- und Nadelwäldern bis zu Wiesen, Parks und sogar Stadtgebieten. Manche Arten bevorzugen bestimmte Biotope, z. B.:
- Nadelwald: Steinpilz, Marone
- Laubwald: Pfifferling, Champignons
- Magerrasen/Weiden: Wiesen-Champignon
- Stadtgebiet: Tintlinge, Rötlinge
Ein gutes Verständnis für Lebensräume und Standorte erhöht die Chance auf einen vollen Korb – und hilft bei der sicheren Bestimmung. Grundsätzlich ist es besser nur Arten mitzunehmen, die man wirklich kennt.
Merkmale zur Bestimmung
Achte stets auf Farbe, Form, Geruch und Beschaffenheit von Hut, Stiel und eventuellen Lamellen oder Röhren. Auch das Wachstumsumfeld (z.B. Baumart, Bodenbeschaffenheit) kann hilfreich sein. Das "Handbuch für Pilzsammler" von Andreas Gminder zum Beispiel leistet hier gute Dienste für Anfänger und Anfängerinnen, aber auch für erfahrenere Sammler und Sammlerinnen.
Außerdem wichtig beim Pilze sammeln:
- Nur frische Pilze sammeln – keine alten oder beschädigten Exemplare
- Keine Plastiktüten, sondern luftdurchlässige Körbe verwenden
- Nicht in Naturschutzgebieten sammeln
- Sammelbeschränkungen beachten (unterschiedlich je Bundesland & Region)
Top 5 sicher erkennbare Speisepilze für Einsteiger
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Steinpilz (Boletus edulis) - gehört zu der Gruppe der Röhrlinge
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Marone (Xerocomellus badius) - ebenfalls ein Röhrling
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Pfifferling (Cantharellus cibarius)
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Herbst-Trompete (Craterellus cornucopioides)
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Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) – auch bekannt als „Chicken of the Woods“, ein knallgelber Baumpilz, der so lecker wie Hühnchen schmeckt.