Brokkoli hat mehr Protein pro Kalorie als ein Steak?
Stimmt - pro Kalorie betrachtet ist Brokkoli der bessere Eiweiß-Lieferant...
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Zu den schönsten Erfolgserlebnissen beim Gärtnern gehört die Ernte von selbst gezogenem, knackigem Gemüse: Tomate, Kopfsalat, Möhre & Co. kommen direkt aus dem Garten frisch auf den Tisch. Die Früchte mussten nicht tagelang im Gemüseregal auf einen Käufer warten und sind – wenn sie aus dem eigenen Biogarten kommen – frei von unerwünschten Schad- oder Fremdstoffen. Mit Mischkultur und Fruchtwechsel gelingt der Anbau auf naturgemäße Art; wenn ausreichend Platz zur Verfügung steht, können Sie sogar den Gemüsebedarf der ganzen Familie selbst decken.
Je nach Kulturdauer und Anbauzeitraum unterscheidet man im Gemüsegarten zwischen Vorkultur, Hauptkultur und Nachkultur und nach Stark-, Mittel- und Schwachzehrern. Ein Beispiel: Brokkoli steht als Hauptkultur von Ende April bis Mitte Juli auf dem Beet; als Vorkultur eignet sich Spinat, als Nachkultur kann Feldsalat ausgesät werden. Gemüsearten mit langer Kulturdauer, zum Beispiel Rosenkohl, erlauben wohl eine Vorkultur, aufgrund des späten Erntetermins entfällt hier aber die Nachkultur.
Weiter gilt: Der Brokkoli ist ein Starkzehrer, Spinat ein Mittelzehrer und Feldsalat ein Schwachzehrer. In Haupt-, Vor- und Nachkultur werden also unterschiedlich stark zehrende Pflanzen angebaut. Doch was bedeutet das eigentlich, Starkzehrer, Schwachzehrer oder Mittelzehrer?
Mit den Begriffen Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer unterscheidet man den Nährstoffbedarf von verschiedenen Gemüsearten. Ein Starkzehrer wie der Brokkoli benötigt viele Nährstoffe im Boden, um gut zu gedeihen, ein Schwachzehrer wie der Feldsalat gedeiht auch auf mageren Böden noch sehr gut.
Ein Starkzehrerbeet wird vor der Bepflanzung mit einer ausreichenden Grunddüngung versorgt. Dazu arbeiten Sie Mist, Kompost oder ein Gemisch dieser Substanzen in das Beet ein. Während der laufenden Kultur muss je nach Gemüseart noch stickstoffreicher Dünger wie Brennnesseljauche ergänzt werden.
Mittelzehrer kommen mit einer gewöhnlichen Kompostgabe aus, während Schwachzehrer oft schon mit dem Nährstoffvorrat im Boden zufrieden sind, den die Vorfrüchte hinterlassen haben. Eine Extra-Gruppe bilden die Stickstoffsammler (Leguminosen), zu denen Bohne und Erbse gehören. Diese brauchen selbst nur wenig Dünger, hinterlassen aber nach der Ernte einen stickstoffreichen Boden.
Eine gute Kulturfolge ergibt sich, wenn Sie 4 gleich große Beete anlegen, von denen je eins mit Stark-, Mittel- und Schwachzehrern und das vierte mit Leguminosen besetzt ist. Im Idealfall folgen auf dem Beet mit Starkzehrern im zweiten Jahr Mittelzehrer, im dritten Jahr Schwachzehrer und im vierten Jahr Leguminosen, die den Stickstoffvorrat im Boden wieder auffüllen. Dementsprechend rotiert auch die Bepflanzung der anderen Beete. Natürlich läßt sich diese Reihenfolge nicht immer einhalten. Bei Abweichungen kann man korrigierend eingreifen. Sollen zum Beispiel zweimal hintereinander Starkzehrer auf einem Beet wachsen, dann ist eine zusätzliche Düngung mit Kompost oder Stallmist erforderlich.
Die Abfolge "Starkzehrer, Mittelzehrer, Schwachzehrer" sollten Sie auch im jährlichen Wechsel einhalten. Hier bezieht sich die Regelung auf die Pflanze in der Hauptkultur. Achten Sie bei dieser Art des Anbaus aber unbedingt auf eine ausreichende Düngung des Bodens.
Die Planung der Fruchtfolge soll nicht nur die Bodennährstoffe und den vorhandenen Platz optimal ausnutzen, sie dient auch der Eingrenzung von Schaderregern. Werden beispielsweise auf einem Beet mehrere Jahre lang nur Kohlgewächse angebaut, dann können sich Erreger der Kohlhernie im Boden anreichern. Mit dem systematischen Wechsel der Gemüsekulturen von Jahr zu Jahr oder auch innerhalb eines Jahres werden viele Schaderreger in Grenzen gehalten. Die Wahl der richtigen Fruchtfolge ist somit eine wichtige Maßnahme des biologischen Pflanzenschutzes.
Vermeiden Sie nach Möglichkeit, dass Gemüsearten aus der gleichen Pflanzenfamilie mehrmals hintereinander auf einem Beet angebaut werden. Ausnahmen sind Tomaten und Bohnen, die auch dann gut gedeihen, wenn sie mehrere Jahre hintereinander auf einer Fläche angebaut werden.
Unabhängig von der Pflanzenfamilie gibt es Gemüsearten, die sich begünstigen, wenn sie nebeneinander im Beet stehen, andere verhalten sich neutral; natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass sich zwei Gemüsearten negativ beeinflussen. Der Effekt der Mischkultur beruht auf Stoffwechselprodukten, die von den Pflanzenwurzeln an den Boden abgegeben werden und dort ihre Wirkung entfalten. Auch über die Blätter werden Aromastoffe freigesetzt, die zum Beispiel Schädlinge fernhalten. Bei der Mischkultur werden die Gemüsearten in Reihen so angebaut, dass sie sich möglichst positiv beeinflussen.
Der positive Einfluss muss nicht unbedingt auf Gegenseitigkeit beruhen. Ein Beispiel: Schauen Sie in der Spalte "Gemüseart" auf die Möhre; sie wird unter anderem von der Zwiebel positiv beeinflusst. Wenn Sie jetzt unter der Spalte "Gemüseart" weiter unten auf die Zwiebel schauen, ist zu sehen, dass die Möhre einen ungünstigen Einfluss auf die Zwiebel ausübt. Anders gesagt: Wenn Sie viele Möhren ernten wollen, können Sie ein paar Zwiebeln zwischen die Möhren pflanzen; wenn Sie viele Zwiebeln ernten wollen, dann kombinieren Sie diese besser mit Buschbohnen oder Gurken.
aus: Wolff, Jürgen: Mein schöner Bio-Garten. Stuttgart ²2003.
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