Im Gespräch mit wilden Pferden

Nach dem Erfolg von „Im Kreis der Herde“ geht es im neuen Buch von Marc Lubetzki um die Entschlüsselung der „Pferdesprache“ und um den Austausch zwischen Mensch und Pferd. Auf faszinierenden Fotos sehen wir halbwild lebende Koniks und bekommen tiefe Einblicke in deren natürliche Kommunikation. Der Autor erklärt Verhalten und Körpersprache der Wildpferde und zeigt, wie uns Menschen die Annäherung gelingt, wenn wir das Vertrauen der Pferde gewinnen und in einen echten Dialog mit ihnen treten.

Die Grundlage einer natürlichen Kommunikation mit Pferden sind die verschiedenen Ebenen einer Beziehung. Je nach Beziehungsebene führen Pferde unterschiedliche Gespräche. Pferde stimmen dafür den Verlauf der Kommunikation und die Signale auf ihr Gegenüber ab, was wir genauso machen sollten. Das Buch beschreibt die 5 Beziehungsebenen zwischen Pferden: Bitte nicht stören, Kontakt aufnehmen, Teil der Herde werden, Aufgaben erledigen und Verantwortung tragen. Pferde schätzen es, wenn wir uns an ihre Lebensweise anpassen und ihre natürlichen Signale verwenden. Sie belohnen unser Einfühlungsvermögen mit einer tiefen Freundschaft und einer feinen Kommunikation.

Funktioniert die Kontaktaufnahme zu einem Pferd nicht, sollten wir auf keinen Fall die Signale verstärken oder mehr Druck aufbauen. Eine Kontaktaufnahme sollte immer freiwillig bleiben. Verweigert ein Pferd uns die Begrüßung, ist das eine gute Gelegenheit, um unsere Körpersprache zu überprüfen und zu verfeinern. Sowohl erfahrene Stuten als auch besonders vorsichtige Fohlen helfen uns dabei. Für ältere Stuten ist der Zeitpunkt der Kontaktanfrage besonders wichtig. Haben sie ein Fohlen bei Fuß, sind die Zeitfenster für soziale Kontakte nur kurz und werden bevorzugt mit ihren langjährigen Freundinnen verbracht.